简体中文
繁體中文
English
Pусский
日本語
ภาษาไทย
Tiếng Việt
Bahasa Indonesia
Español
हिन्दी
Filippiiniläinen
Français
Deutsch
Português
Türkçe
한국어
العربية
Zusammenfassung:Marc Llistosella glaubt, dass wir die Probleme offener ansprechen müssen.Getty Images/picture allian
Marc Llistosella glaubt, dass wir die Probleme offener ansprechen müssen.
Warum ihr das lesen solltet: Die deutsche Wirtschaft steht unter Druck. Der Chef des Auto-Zulieferers Knorr-Bremse, Marc Llistosella, glaubt, dass nicht offen genug darüber gesprochen würde. Im Interview mit dem „Handelsblatt“ fordert er, dass Deutschland sich ehrlich machen müsse: „Alle Karten müssen auf den Tisch”, sagt er. Sonst könne es keine Lösungen geben.
Llistosella will, dass ideologiefrei über die zentralen Themen gesprochen wird. Andernfalls könnte es zu einem Einbruch des Wohlstands kommen wie in Japan, wo der ehemalige Daimler-Chef lange gearbeitet hat.
Wenn es um die deutsche Wirtschaft geht, seien vor allem die Bereiche Migration, Demografie und Rente wichtig. Knorr fordert dort eine Bestandsaufnahme, wie sie in Unternehmen üblich ist: „Was läuft schlecht, was gelingt uns gut, worauf können wir aufbauen.
Das würde auch gegen das Aufkommen extremistischer Parteien helfen – Menschen würden sich diesen zuwenden, weil sie sich nicht ehrlich behandelt fühlen. Die Auswirkungen der vielen Veränderungen rund um die Energiewende oder die Demografie müssten ehrlich kommuniziert werden.
Deutsche Kultur sei zu „brav“: In Deutschland werde das Risiko vermieden. Sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft gebe es Llistosella zufolge eine Attitüde, die lautet: „Bevor ich etwas Falsches mache, mache ich lieber gar nichts.” Das führe zu Stillstand. Die Deutschen sollten nonkonformistischer werden.
Kurzfristige Maßnahmen, wie das 500-Milliarden-Schuldenprogramm der Bundesregierung, findet er nicht ausreichend. Das Geld habe keinen Einfluss auf die demografischen Herausforderungen. Dass Knorr-Bremse davon profitiere, gefalle ihm persönlich zwar, aber er sehe die Schulden auch als gesellschaftliche Belastung an.
Der Knorr-Bremse-Chef glaubt, dass Deutschland zu viel darauf verwende, die Produktion von Autos und Stahl zu behalten. Es sei produktiver, sich von nun an auf Spitzen- und Hochtechnologie zu konzentrieren als an alten Strukturen festzuhalten.
Des Weiteren sollten Migranten einfachere Zugänge zur Wirtschaft bekommen. Jeder vierte Migrant wolle wieder gehen – nach Ländern wie Spanien oder Polen – weil ihnen das Ankommen zu schwer gemacht würde. „Genau die Menschen, die wir dringend brauchen, so Llistosella.
Lest auch
Deutschland lebt vom Export: Bundesbank verrät, warum der Außenhandel schwächelt
Klartext-Kultur gilt auch für Knorr-Bremse
Llistosellas Ethos prägt auch Knorr-Bremse: Was Llistosella für die deutsche Wirtschaft vorschlägt, will er auch im eigenen Unternehmen knallhart durchsetzen. Der Unternehmer sagte dem „Handelsblatt, dass er sich nicht auf alten Lorbeeren ausruhen wolle.
Bei Knorr-Bremse hätten sie eine ehrliche Bilanz gezogen, sich neu ausgerichtet und klare Ziele gesetzt. So würden sie ihre Position als Weltmarktführer auch künftig mit Hightech-Innovationen zu sichern.
Er stellt unpopuläre Fragen, wie die Höhe der Personalkosten in Deutschland. Die rund 16 Prozent Mitarbeiter, die in Deutschland sind, würden 29 Prozent der Gehälter verdienen.
Intern bleibt er wegen solcher Fragen umstritten. Doch das sei auch sein Ziel: eine gelebte Fehlerkultur. Dafür brauche es klare Worte, statt „Kuschelkurs. Bereits in der Vergangenheit haben sich manche von Llistosella mehr Angepasstheit gewünscht.
Durch Investitionen und Prozessoptimierung sei die Wertschöpfung im Werk in Aldersbach, Bayern, deutlich gesteigert worden. Der Output pro Mitarbeiter sei nun dreimal so hoch wie in den indischen Werken. So seien die hohen Personalkosten besser zu rechtfertigen.
Haftungsausschluss:
Die Ansichten in diesem Artikel stellen nur die persönlichen Ansichten des Autors dar und stellen keine Anlageberatung der Plattform dar. Diese Plattform übernimmt keine Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Artikelinformationen und haftet auch nicht für Verluste, die durch die Nutzung oder das Vertrauen der Artikelinformationen verursacht werden.