Zusammenfassung:Ein Privatjet hebt in Deutschland ab.picture alliance / M.i.S. | Bernd FeilLaut dem „Private Wealth
Laut dem „Private Wealth Migration Report“ von Henley & Partners verlassen mehr Millionäre Deutschland als einwandern. Zuerst berichtete darüber die „Wirtschaftswoche”.
Experten rechnen mit einem negativen Saldo von 400 Millionären und einem Kapitalabfluss von zwei Milliarden Euro.
Die Gründe sind vielfältig, darunter wirtschaftliche Unsicherheit und der Wunsch nach besseren Lebensbedingungen.
Deutschland steht laut dem aktuellen „Private Wealth Migration Report vor einem Wendepunkt: Erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen wird für dieses Jahr erwartet, dass mehr Millionäre das Land verlassen als zuwandern. Zuerst berichtete darüber die „Wirtschaftswoche„.
Der Report wurde von dem Beratungsunternehmen Henley & Partners erstellt. Konkret rechnen die Experten mit einem Minus von 400 Personen, was einem Kapitalabfluss von rund zwei Milliarden Euro entspräche. Deutschland, das laut Report seit 2014 einen stetigen Zuwachs an Dollar-Millionären verzeichnet hatte, könnte damit an wirtschaftlicher Substanz und Standortattraktivität verlieren.
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Die Gründe für diese Entwicklung sind laut Henley & Partners vielfältig. Migrationsexperte Jacopo Zamboni nennt unter anderem die schlechte wirtschaftliche Lage und das Steuersystem. Darüber hinaus würden für viele vermögende Familien auch persönliche Motive eine Rolle spielen. Dazu würden etwa der Wunsch nach besserer Schulbildung für ihre Kinder oder die Suche nach einem sichereren Lebensumfeld zählen. Diese Faktoren führen dem Report zufolge dazu, dass immer mehr Superreiche alternative Wohnorte in Erwägung ziehen und ihren Lebensmittelpunkt ins Ausland verlagern.
Nicht nur Deutschland ist betroffen
Doch nicht nur Deutschland ist von dieser Entwicklung betroffen, wie aus dem Report hervorgeht. Auch andere europäische Länder müssen demnach mit der Abwanderung der Superreichen rechnen: Frankreich soll in diesem Jahr 800 Millionäre verlieren, Spanien 500, Norwegen 150, Irland 100 und Schweden 50. Besonders drastisch falle der prognostizierte Rückgang in Großbritannien aus: Dort könnten 16.500 Millionäre das Land verlassen. Sie würden ein Vermögen von über 90 Milliarden US-Dollar (etwa 76,63 Milliarden Euro) mitnehmen. Damit führt erstmals ein europäisches Land die globale Liste der Millionärsabwanderung an.
Zu den größten Gewinnern der Bewegungen zählen die Vereinigten Arabischen Emirate mit einem erwarteten Zuwachs von 9800 Millionären und die USA mit 7500 neuen Superreichen. Laut Henley-&-Partners-CEO Jürg Steffen liegt der Grund für diesen Trend nicht allein in steuerlichen Vorteilen, sondern auch in der wachsenden Überzeugung der Reichen, dass sie in anderen Ländern mehr Freiheit, Stabilität und wirtschaftliche Möglichkeiten finden würden.
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